Parodontose | Parodontologie | Parodontitis

Die Parodontose bzw. Parodontis ist die am weitesten verbreitete Zahnfleischerkrankung und führt unbehandelt unweigerlich zum Zahnverlust.

Durch die Bakterien im Zahnbelag, Zahnzwischenräumen und in Zahnfleischtaschen entstehen Entzündungen des Zahnfleischs und des Zahnbetts.

Die körpereigene Abwehr der Bakterien und Entzündungen führt im Krankheitsverlauf zum Knochenabbau des Zahnhalteapparats und letztlich zum Zahnausfall.

Unbehandelt führt die Parodontitis darüber hinaus zu erhöhten Herzinfarkt-, Diabetes- und Rheumatismusrisiko. Die Gefahr einer Frühgeburt steigt bei unbehandelter Parodontitis um das siebenfache.

Die Prognose ist jedoch bei rechtzeitiger Behandlung sehr erfolgversprechend, wenn auch die Therapie aufwendig und die Rückfallgefahr einer erneuten Erkrankung - bei falscher Mundhygiene - sehr hoch ist.

Die Therapie

Die Kostenzusage gesetzlicher Krankenkassen für eine Parodontalbehandlung setzt die einwandfreie Mundhygiene, einschliesslich regelmäßiger Individualprophylaxe (bis dreimal im Jahr) voraus.

Grundsätzlich ist die Kostenübernahme der Parodontitisbehandlung vorab mit der Krankenkasse abzuklären. Zusatzleistungen wie z.B. Laserbehandlungen, die Bestimmung der Bakterienarten oder des genetischen Risikos usw. muss der gesetzlich versicherte Patient meist selbst tragen.

Für gesetzlich Krankenversicherte ist jedoch alle zwei Jahre, ein sogenannter Parodontaler Screening Index (PSI) kostenfrei abrechenbar.

Die typischen vier Phasen eines Behandlungsverlaufs
1. Phase Diagnostik

• Messung der Taschentiefen,
• Status zu Zahnlockerung und Zahnfleischrückgang,
• mikrobiologische Diagnostik und Keimbestimmung,
• Röntgenaufnahmen

2. Phase Mundhygiene und zahnärztliche Versorgung

• Professionelle Zahnreinigung (oberhalb des Zahnfleischrands),
• Beratung zur häuslichen Mundhygiene,
• Zahnärztliche Versorgung von Füllungen, Extraktionen usw.,
• Anpassung von Kronen, Füllungsrändern unterhalb des Zahnfleischs,
• Alle notwendigen chirurgischen, konservierenden und prothetischen Eingriffe

3. Phase Parodontalbehandlung

• Professionelle Zahnreinigung (unterhalb des Zahnfleischrands, Kürettage u.a.),
• ggf. Einbringen eines antibiotischen Medikaments,
• ggf. Einbringen eines antiseptischen Chlorhexidinchip,
• ggf. Desinfektion der gesamten Mundhöhle „Full-Mouth-Desinfection“

4. Phase Kontrolle

• Ergebniskontrolle nach zwei bis drei Wochen,
• ggf. erneute partielle Behandlung wie 3. Phase

Anzeichen für einen akuten Behandlungsbedarf

• Zahnfleischbluten,
• Zahnfleischrötung, -schwellung,
• Schmerzempfindlichkeit des Zahnfleischs,
• Mundgeruch als Ursache der Entzündung(en),
• Eiterbildung am Zahnfleisch als Ursache der Entzündung(en)

Anzeichen im fortgeschrittenen Stadium

• Zahnfleischrückgang,
• Lockerung der Zähne (Zahnwackeln),
• Lageänderung der Zähne

Nicht vermeidbare Risikofaktoren

• Angeborenes, genetisch vererbtes Risiko,
• Hormonumstellung während der Schwangerschaft,
• Geschwächtes Immunsystem (z.B. Chemotherapie, HIV-Erkrankung)

Vermeidbare Risikofaktoren

• Falsche Mundhygiene / Zahnpflege,
• Tabakkonsum, Rauchen,
• Falsche Diabeteseinstellung,
• Ansteckung durch Lebenspartner, Eltern,
• Unbehandelte offene Zahnkaries,
• Zahnknirschen (oftmals im Schlaf),
• Falsche Ernährung,
• Mund-Piercings

Als Ihr Zahnarzt in Berlin Kreuzberg sind wir auch auf die Behandlung von Parodontitis spezialisiert. Sollten Sie erste Anzeichen einer Parodontitiserkrankung erkennen oder zu den Risikogruppen zählen, sprechen Sie uns bitte bei Ihrer nächsten Behandlung auf dieses Thema vertraulich an.

Es ist nie zu spät und aufgrund unserer Behandlungserfolge möchten wir Ihnen Mut machen. Wir sind sehr optimistisch auch Ihre Parodontitis dauerhaft zu heilen.

Zahnarzt Berlin Kreuzberg